Event Review by CorVon (Summer Bash 2010)


SCW! SCW! SCW! Wieder einmal brachten diese drei Buchstaben eine Schweizer Veranstaltungshalle zum beben. Summer Bash 2010 in Bühler (AR) liess keine Wünsche offen! In meinem traditionellen Event-Review schreibe ich meine persönlichen Gedanken zu den SCW-Events und hoffe, dass ich damit schöne Erinnerungen bei den Schweizer Wrestling Fans hervorrufen kann. Meine Kritik soll bitte immer konstruktiv verstanden werden. Bevor ich meine Predigt beginne möchte ich mich wieder einmal bei Goegg für die vielen Fotos bedanken, welche mir stets auf die Sprünge helfen wenn ich die Reviews schreibe.

Der erste Auftritt des Events gebührte der Italian Connection. Diesmal vertreten durch Kobra und seinem neuen Tag Team Partner Charlie Kid. Da die ehemaligen SCW Tag Team Champions schon seit Jahren ihr Unwesen bei der SCW treiben, wurden sie auch dieses Mal reichlich mit Buhrufen und Pfiffen empfangen. Ihre Gegner waren zum einen Maik Tuga, welchen ich zum aller ersten Mal sah. Er hinterliess aber anscheinend schon bei der Rookie Show 9 einen soliden Eindruck und auch an seinem ersten offiziellen SCW Auftritt gibt es nichts zu meckern. Respekt gebührt ihm schliesslich auch weil er mit einem Kanarienvogel… sorry… ich meine natürlich Taki McChicken zusammen kämpfen mussten. Nach seiner komischen Invasion bei Final Elimination 3 scheint sich der geflügelte Rächer im Stammroster der SCW eingenistet zu haben. Ein actiongeladener Kampf mit vielen Spots… so darf jede Show beginnen, man will ja die „neuen“ Fans gleich von Anfang an packen und das hat in Bühler perfekt funktioniert.

Die Italian Connection gewann übrigens den Opener, doch ihre Feier ging völlig unter, da plötzlich Tribun die beiden Unterlegenen Tuga und Chicken grundlos abfertigte. Er wollte wohl die Aufmerksamkeit vom Heavyweight Champion Drake Destroyer auf sich ziehen, welcher nicht lange auf sich warten liess. Die Promo war schwach, diente aber der Storyline.

Resultat dieses Kränzchen unter Freunden war, dass Tribun gegen Luke Styles und Ragnarok in einem Handycap Match ran durfte. Dieses Match war an sich gut, aber leider im Elimination Style. One-Pinfall hätte völlig gereicht. Nachdem Luke eliminiert wurde zog sich das Match nämlich in die Länge. Vor allem Tribun packte ein halbes Dutzend Finishing Moves (Batista Bomb, Big Boot, Celtic Cross…) raus um dann mit einem harmlosen Kick zu gewinnen. Ich meine das ja nicht böse, ich will nur davor warnen die Finishing Moves zu verheizen. So wird Tribun schwach dargestellt und irgendwann kaufen die Zuschauer diese Moves einfach nicht mehr ab.

Auf das nächste Match haben sich viele gefreut. Cruiserweight Time und das letzte Rematch für Marc Roudin. Selbstverständlich mit seiner Eskorte in Form von Air 2 Style… oder um ihn mit dem Kosenamen der Bad Guy Crew zu nennen… Judas! ;-) Und wie geil war die Entrance vom SCW Cruiserweight Champion BELTHAZAR?! Echt geile Inszenierung! Zum Match selber kann man einfach nur Danke sagen. Wieder einmal ein spannendes Aufeinandertreffen der beiden Top Athleten. Ich muss jedoch wohl überhört haben, dass es sich um ein No-Disqualification Match gehandelt haben muss. Mit all den Einmischungen von Air 2 Style (vor den Augen des Refs) hätte Roudin sonst ca. 10 Mal disqualifiziert werden müssen. Dass die beiden sich dann im Backstage die Köpfe eingeschlagen haben, lässt die Vorfreude auf die nächste Show wieder steigen. Schade gibt’s von diesem Brawl kein Videomaterial.

Ladies-time! Schade hat es mit Lisa Schianto nicht geklappt. Hätte sie wirklich wieder gerne in einem SCW-Ring gesehen und sie hätte der Cooper-Wellings Monotonie gut getan. Schade gibt es bei den Ladies nicht mehr ebenbürtige Konkurrenz für Amy und Laura. Da müsste man vielleicht eine Diva importieren oder so. Die Schlussphase dieses Kampfes war das mit Abstand Komplizierteste was ich im Wrestling je erleben durfte, ich versuche es trotzdem mal zu erklären: Referee wird von Drake Destroyer abgelenkt (Drake = Heel), Tribun nutzt die Gunst der Stunde und steigt in den Ring um Laura zu helfen und Amy einen Chokeslam zu verpassen (Tribun und Laura = Heel, Amy = Face). Doch er überlegt es sich anders und packt statt dessen Laura (Laura = Face). Amy Cooper gewinnt und ist neue Ladies Champion, doch statt mit den Fans zu feiern brüllt sie irgend etwas unverständliches Richtung Bad Guy Crew. Ich sass direkt hinter der Crew und wir alle haben uns gegenseitig angeschaut und die Welt nicht mehr verstanden. Drake wohl ebenfalls nicht da er plötzlich von Tribun abgefertigt wurde (Drake = Face). Kaio eilte zum Ring um Tribun zu verscheuchen und Drake einen Handshake anzubieten (Kaio = Face) um ihn Sekunden später dann doch anzugreifen und seine Ansprüche auf den Titel geltend zu machen (Kaio = Heel). Am Schluss lassen sich die neuen Faces Drake und Laura feiern… uff war das anstrengend. BITTE liebe Leute, wir Fans sind auch nur Menschen… gebt uns BITTE die Gelegenheit zu verstehen was ihr im Ring so treibt. Nach gefühlten 20 Turns innerhalb von 5 Minuten wollten wir alle nur noch in die Pause! ;-)

Nach der Pause kündigte Ringsprecher Jacob Dixon einen gewissen „Voice of SCW“ an und der mediengeile „Voice“ hatte seinen grossen Auftritt. Er wurde von seinem Schützling Joe White und einer Flasche Sangría begleitet. Ich muss sagen das war echt unterhaltsam! Sogar Dixon bekam zum ersten Mal in seiner Karriere eine kassiert von Joe White und der selbsternannte „Voice“ shootete gegen alles was sich in der Halle bewegte. Es wurde aber noch viel besser. Nachdem er das Team Lausanne vorstellte und diese nicht aufhören wollten rum zu posen, stimmten praktisch alle Fans ein „Y.M.C.A.“ an! Die Stimmung erreichte einen neuen Höhepunkt! Sowas hatten wir echt noch nie! Doch Ringsprecher Dixon setzte einen drauf in dem er sich selber als „REAL VOICE OF SCW“ erklärte und das Team Delemont auf den Plan rief. Genial!

Das 6-Men-Tag-Team Match lässt mich eigentliche sprachlos! Ich würde die Worte gar nicht finden um dieses Match angemessen zu beschreiben. Es war einfach etwas vom Besten was wir in den letzten Jahren der Schweiz je erleben durften. Guys, you are awesome! Und das haben wir mit Standing-Ovations und „This is Wrestling“-Chants auch vor Ort untermauert. Vielen vielen Dank!

Dann war es auch schon Zeit für den Co-Main Event. Nachdem sich Drake Destroyer bei der letzten Show endgültig von SigMasta Rappo befreit hatte, hat sich sein Stable bereits wieder aufgelöst (so schnell kanns gehen) und es wartet schon der nächste internationale Top-Wrestler darauf sich dieses Gold zu schnappen. Kaio war nur eine Woche vor Summer Bash in den USA bei Chikara aktiv. Ich sag es immer wieder, dass wir uns echt glücklich schätzen dürfen, dass er so oft zu uns in die Schweiz kommt. Das Match war ein richtiger Heavyweight-Clash und der Matchausgang mit der DQ geht in Ordnung. Obwohl das erneute Eingreifen von ausserhalb so langsam an schlechte TNA-Zeiten erinnerte.

Last but not least stand ein wichtiges Tag Team Match auf dem Plan. Der wohl endgültig letzte Auftritt der Hellvetic Warriors in der Schweiz. Matchresultat stand praktisch von Anfang an fest. Trotzdem schafften es alle Akteure zu unterhalten… wenn da bloss die Sache mit der Türe nicht gewesen wäre… als ein Warrior plötzlich Peter Love in die Türe schmiss und diese brach, fassten sich 50% der Zuschauer instinktiv an die Stirn. So etwas darf nicht passieren. Schade. Aber ich will jetzt nicht darauf rumhacken, das wissen die Beteiligten selber. Nun dürfen sich also „Double Penetretion“ SCW Tag Team Champions nennen. Freuen tu ich mich vor allem für Peter Love, welcher hart an sich gearbeitet hat.

Achja… um den „schlechte TNA-Zeiten“-Styl abzuschliessen kam zum Schluss noch einmal die Italian Connection raus und griffen die neuen Champs an um ein Match für Winter Heat zu fordern. So viele Run-Ins und Interferences sind wir uns echt nicht gewohnt. Matchansetzung verspricht jedoch Gutes.

Fazit: Wie einige Fans bereits im Forum geschrieben haben, können wir Summer Bash 2010 als einen der besten SCW-Events erklären. Es hat fast alles gepasst, im Ring und ausserhalb. Dafür gilt an dieser Stelle der Bühler-Organisations-Crew unser Dank. Sie haben echt Ahnung wie man so einen Event auf die Beine zieht und ich hoffe, dass sie die Zeit und Lust finden eine kleine jährliche Bühler-Tradition zu lancieren. Die Location ist toll und der Begeisterung der neuen Fans zu urteilen, würde eine erneute Show im nächsten Jahr garantiert noch mehr Leute anziehen. Das plötzlich kein Bier mehr da war, kann jedem Anfänger mal passieren. Auf jeden Fall wurde reichlich konsumiert und das rundet den positiven Event ab. Für Wil nur nicht Grössenwahnsinnig werden, sondern eine solide Show wie diese hier auf die Beine stellen. Dann sind wieder alle glücklich und zufrieden.

Danke an alle, die sich die Zeit nehmen meine Event-Review zu lesen. Wie ihr wisst bin ich über jedes Feedback froh. Egal ob negativ oder positiv. In diesem Sinne: See you in Wil!

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